Eigene Entscheidung statt Interpretation anderer
„Man kann gar nicht früh genug damit anfangen, die Kinder ihre eigenen Entscheidungen treffen zu lassen“, sagt Kantin. Viele seien das nicht gewöhnt. „Meistens interpretieren ja andere, was die Kinder wollen, und treffen dann die Entscheidungen für sie.“ Die Lebenshilfe bringe Kindern bei, dass ihre Entscheidungen nicht nur innerhalb der Einrichtung oder des Vereins ernst genommen würden, sondern auch darüber hinaus. „Wir gehen mit den Kindern viel hinaus, zum Beispiel zur Eisdiele, dafür haben wir auch spezielle Symbole auf dem Tablet PC. Die Kinder können dann zeigen: Ich möchte ein Eis in der Waffel, Sorte blauer Engel. Es ruft helle Begeisterung hervor, wenn die Kinder tatsächlich bekommen, was sie haben möchten, der Eisdielen-Besitzer ist schon eine Art Co-Therapeut.“ Für die Umwelt müsse selbstverständlich werden, dass Menschen mit Behinderungen ihre eigenen Entscheidungen treffen. „Die Kinder erhalten so die Sicherheit, dass sie dazu gehören.“
„Kommunikation ist ein Menschenrecht“, sagt Hildegard Waldinger, Bereichsleiterin Bildung und Erziehung der Lebenshilfe Freising. „Ohne Kommunikation gibt es keine Teilhabe am Leben.“ Die Leichte Sprache ist dazu ein wichtiger Schlüssel.